Informationen über Donostia/San Sebastián und das Baskenland

Geschichte der Basken

Die ethnologische Herkunft der gut zwei Millionen Basken (oder "Euskaldunak", wie sie sich selber nennen), die mit eigener Sprache und Kultur in 4 Provinzen in Spanien und 3 kleineren in Frankreich leben, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.

Als gesichert gilt, dass baskisch die älteste Sprache Europas und eine der ältesten Sprachen der Welt ist. Es ist weder eine romanische, noch eine germanische Sprache. Sie ist "vor-indogermanisch". Bis in das letzte Jahrhundert hinein wurde baskisch auf den Dörfern in vielen unterschiedlichen Dialekten gesprochen. Unter der Franco-Diktatur war baskisch verboten. Erst seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wird baskisch offiziell an Schulen gelehrt.

Die Basken blieben von allen Völkerwanderungen unberührt. Soweit die Forschungen in die Vergangenheit reichen, haben sie am Golf von Biskaya gelebt, zeitweise sogar in einem deutlich grösseren Gebiet als heute.

Mit den wechselnden Mächten der Region lebten die Basken im Laufe der Jahrtausende in mehr oder weniger guter Kooperation, ohne ein eigenes Staatswesen zu entwickeln. Einen eigenen Staat hatten die Basken nur wenige Monate während des spanischen Bürgerkrieges.

Ein Text über die Herkunft der Basken bei www.tolos.de. Der "Atlanter-Theorie" muss man nicht folgen. Aber der Text bietet etliche interessante Einzelheiten.
Abhandlung zur baskischen Sprache von Prof. Martin Haase (Uni Osnabrück).

Geschichte der Stadt Donostia

Wer auch immer im Laufe der Jahrhunderte im Golf von Biskaya, auf der iberischen Halbinsel und in Frankreich etwas zu sagen hatte, war auch an Donostia und seinem Hafen interessiert. Nur wenigen gelang es, die Stadt zu erobern. Zuletzt waren es 1808 die französischen Truppen unter Napoleon. Sie wurden 1813 durch die alliierten Engländer und Portugiesen wieder vertrieben.

Ein grösseres Hemmnis für die Entwicklung Donostias waren immer wieder auftretende, grosse Brände. Im Laufe der Jahrhunderte brannte die Altstadt "Parte Vieja" zwölf Mal zu grossen Teilen ab. Zuletzt steckten die englischen und portugiesischen Truppen, die Donostia gerade von Napoleon befreit hatten, die Stadt 1813 in Brand. Die heutige, schachbrettartig angelegte Altstadt wurde nach diesem letzten Brand gebaut. Einige sehr schöne Kirchen haben die Brände überstanden.

 Foto: Brücke über den Urumea

Trotz des Neuaufbaus leitete der Brand von 1813 einen Niedergang der Stadt ein, der erst endete, als die Königin Maria Christina von Spanien 1845 Donostia zu Ihrer Sommerresidenz erklärte und mit ihrem gesamten Hofstaat dorthin zog. 1863 liess sie, auch auf ausdrücklichen Wunsch der Donostiarrak, die Stadtmauern abreissen. Bis dahin bestand Donostia nur aus der heutigen Altstadt. Der Abriss der Stadtmauern erleichterte die Ausdehnung ins Landesinnere. Mehrere wunderschöne Brücken wurden über den Fluss gebaut.


 Bild: Boulevard

Auf dem Gelände der ehemaligen Stadtmauern wurden der großzügige "Boulevard" und die "Avenida de Libertad" angelegt. Der damals einsetzende Tourismus hat sich heute zu einem der Haupterwerbszweige für San Sebastian und die Provinz "Gipuzkoa" entwickelt. Im Sommer ist die Altstadt mit ihren unzähligen Bars und Restaurants voller Menschen.