Das ist ein kulturelles Feld, dass offensichtlich der friesischen Kultur entliehen wurde. Es handelt sich hier um lokalolympische Disziplinen, die alle irgendetwas mit Landarbeit zu tun haben. Mensch stelle sich mal sowas wie "Heuballenweitwurf" vor?!
In den USA und Canada gibt es Holzfällerwettbewerbe. Der Baske als solcher hat dieses Prinzip etwas verfeinert. Der zu teilende Baumstamm liegt auf Böcken und wird vorher in Schwingungen versetzt. Das zu benutzende Werkzeug ist ein Beil. Das ist ungefähr dasselbe, als solle ein Rheinländer mit einem Dutzend Miesmuscheln im Mund das rheinische Grundgesetz rezitieren.
Und dann gibt es noch die baskische Abart von "Gewichtheben". Man nehme den Athleten die Stange zwischen den Gewichten weg und lasse sie einen unpassend geformten Klotz zur Hochstrecke bringen. Das geht ja noch. Ebendst. Der Baske ist da erfinderischer. Damit es nicht so langweilig wird, und der Event nach dem ersten Wein schon vorbei ist, müssen die Akteure das corpus delicti auch noch um einen Häuserblock schleppen.
Die Auslegung der für unsereins vollkommen unverständlichen Regeln entspricht wieder rheinischer Ungenaugkeit. Wer in irgendeiner Form weit abgeschlagen ist, dem wird es nachgesehen, dass er z.B. bei einem Laufwettbewerb die Strecke kreativ abkürzt. Wenn er Pech hat, wird ihm vom Publikum noch ein Wein gereicht.
Und überhaupt: Publikum! Das ist immer und überall reichlich vorhanden. Was immer auch auf baskischen Strassen und Plätzen passiert, es sind immer genügend Leute anwesend, die das Geschehen in ihrer internationalisiert humorvollen Art kommentieren. Wenn Basken zu einem bestimmten Punkt strömen, und es nicht gerade explosiv knallt und scheppert, ist es immer sinnvoll, auch mal hinzugehen und zu gucken, vorausgesetzt, das Zwerchfell ist gut trainiert.