Jaaaaa... Das ist ein schwieriger Fall. Man nehme eine Sqash-Halle und ersetze die rechte Seitenwand durch eine Zuschauertribüne. In Euskadia werden unter den Zuschauern enorme Wettumsätze gemacht. Dann nehme man den Squash-Spielern die Schläger weg und verkompliziere die Regeln noch ein wenig. Hat man das Leben der Zuschauer in der Wurfbahn angemessen versichert, entsteht so etwas wie Pelota.
Da stehen dann vier ausgewachsene Männer auf dem Feld und nutzen ihre zu Schaufeln trainierten Hände als Schläger. Der Ball muss nach undurchschaubaren Regeln vor die Stirnwand der Halle geprügelt werden, das gegnerische Doppel muss ihn nach ebensolchen Regeln erhaschen und zurückprügeln. Beide Teams versuchen nach Herzenslust, dem gegnerischen Team das Leben schwer zu machen. Ja, das erinnert an Tennis-Doppel. Aber Tennis ist einfacher. Mindestens beim Zugucken.
Zu Zeiten des Pelota-Pokal-Finales sind die Strassen leer, und der baskische Kollektiv-Blutdruck erreicht Rekordhöhen. Im Fernsehen gibt es nichts als Pelota, Informationen über die Teams und den verdauungstechnischen Gesundheitszustand des Trainers der Favoriten.
Dann gibt es noch eine Pelota-Abart, bei der die Spieler eine Art Schläger schwingen, wie er bei amerikanischen Baseball üblich ist. Nunja. Wer war zuerst da: Der Schläger oder der Baske? Auf alten Darstellungen von Ballspielen der Inkas findet man solche Schläger. Aha! Also kommen die Basken doch...? Äh... Nein. Viele Basken wanderten nach Amerika aus. Wahrscheinlich gab es den Schläger doch schon vorher und es ist ein Export in den amerikanischen Baseball...?
Den Versuch, solche unlösbaren Fragen zu klären, haben die Basken schon lange aufgegeben. Sie spielen Pelota oder wetten beim Pelota. Mehr brauchen sie nicht.